Doppel-Gala (auch) als Einzel-Warmup

Am Donnerstag zeigten sich Österreichs Asse am TC Tulln auch im Doppel stark. Mit Oberleitner/Schwärzler und Kopp/Neumayer zogen gleich zwei rot-weiß-rote Paare ins Semifinale. Ebenfalls am Freitag sind Joel Schwärzler und Sandro Kopp auch im Einzelviertelfinale zu sehen. Bereits am Donnerstag durfte der Sieger der One-Shot-Challenger präsentiert von SPORTLAND Niederösterreich feiern.
Auch Turniertag fünf bei den NÖ Open powered by EVN 2025 präsentierte sich mit Bilderbuchwetter – mit perfekten Courts am TC Tulln sowieso! Dazu passend auch die beiden Einzelachtelfinale als Auftaktleckerbissen für echte Tennisfans. Auf Court 1 matchten sich der Erstrundenbezwinger des in Tulln an zwei gesetzten Salzburgers Lukas Neumayer, der Ukrainer Oleg Prihodko, mit dem deutschen Qualifikanten Rudolf Molleker. Am Center Court wiederum bekam es die Tullner Nummer 5, der Argentinier Santiago Rodriguez Taverna, mit dem aufstrebenden Deutschen mit chilenischen Wurzeln, dem erst 17-jährigen Diego Dedura, zu tun. Sensationen setzte es aber diesmal weder da wie dort. Prihodko sicherte sich sein Viertelfinalticket mit einem höchst ansehnlichen 6:2, 7:5 und darf nun gegen Rodriguez Taverna ran. Letzterer wehre den Ansturm des temperamentvollen Dedura mit smartem Grundlinientennis einigermaßen kraftsparend ab.
Das dritte Einzel des Tages zwischen dem Deutschen Marco Topo und dem Tschechen Andrew Paulson ragte auf Court 1 zeitlich bis weit ins, von den Fans in der Gartenstadt mit Vorfreude erwartete Doppel der beiden Österreicher Neil Oberleitner und Joel Schwärzler am Center Court gegen das an Nummer 4 gesetzten Duo Mats Hermans (NED) und Schwärzler-Einzelauftaktgegner Tiago Pereira (POR).
Und während Andrew Paulson am Einser Satz 3 gewinnen und damit den Viertelfinaleinzug – nächster Gegner Francesco Maestrelli – fixieren konnte,wurde am Hauptplatz in Satz 1standesgemäßes ein Servicevolley-Feuerwerk abgebrannt. Der 26-jährige Oberleitner (ATP Doppel 111) und der sieben Jahre jüngere Joel Schwärzler (ATP Doppel 311) erreichten im vergangenen Juli für viele sensationell das Finale des ATP250-Klassikers von Kitzbühel und schlugen dort drei Top-Paare ehe sie erst im Match Tiebreak gegen die routinierten Tschechen Nouza/Rikl unterlagen. Aber während Kitz für Schwärzler das seither letzte Doppelevent bedeutete, ist Oberleitner Dauergast im Paarlauf. Allein heuer konnte er mit wechselnden Partnern bisher vier Challenger-Titel einfahren. Die Gegner wiederum erreichten Mitte August, in Sofia, gemeinsam das Semifinale, ansonsten aber keine wirklich besonderen Vorkommnisse in dieser Saison. Trotzdem waren es die Österreicher, die bei 5:5 die ersten Breakbälle abwehren mussten, sich dann aber letztlich aber doch ins Tiebreak ballern konnten. Danach erledigten die Österreicher Durchgang 1 vor vollen Rängen mit 7:6. Der Bann war damit gebrochen und nach einem Break im ersten Game enteilten die nun entfesselt aufspielenden Lokalmatadore mit ihrem kompletteren Schlagarsenal unaufhaltsam zum letztlich glatten 6:2. „Nach einem echt knappen ersten Satz ist uns dann ein schnelles Break geglückt und drei gewonnene No-Ads. Das alles hat uns Aufwind gegeben und sie ein wenig geknickt. Da spielt es sich dann schon noch ein wenig lockerer“, so Neil Oberleitner, der mit Schwärzler nun am Freitag erstmals im Tulln-Semifinale antreten kann. Im Vorjahr erreichte man gemeinsam das Viertelfinale, in dem man gegen Gerald Melzer und Lukas Neumayer ausschied.
Das Hauptaugenmerk des Oberleitner-Partners liegt freitags allerdings auf seinem Einzelviertelfinale gegen den grundsoliden Inder Sumit Nagal (28). Die erste Begegnung der beiden wird ein Duell der Gegensätze bringen. Auf der einen Seite der wieselflinke, 1,78 m große Rechtshänder aus Jhajjar, der seine Gegner mit strategisch starkem Kontertennis ausspielt, auf der anderen das mit einem gleichermaßen feinen wie schnellen Handerl gesegnete Megatalent JoelSchwärzler, der gleichermaßen die Keule wie auch die feine Klinge führen kann. Gespielt wird ab 11 Uhr am Center Court. Ebendort wird der Vorarlberger Im Doppel mit Neil Oberleitner im dritten Match des Tages zu sehen sein.
Davor darf aber der zweite Österreicher unter den letzten Acht ran. Der Tiroler Sandro Kopp bekommt es mit dem in Tulln an Nummer 4 gesetzten Argentinier Marco Trungelliti zu tun. Keine leichte Aufgabe, kann der aktuell 183. der Weltrangliste heuer bereits auf einen Challenger-Titel in Lyon und zwei weitere Semifinaleinzüge verweisen. Für den vom Schweden Hakan Dahlbo betreuten Kopp (ATP 396) sind Daten wie diese allerdings eher herausfordernd als einschüchternd, wie man bereits im Achtelfinale gegen den sechstgesetzten, und ähnlich wie Trungelliti platzierten Vitaliy Sachko gesehen hat. Das „Einschlagen“ im Doppel mit Lukas Neumayer ist am Mittwoch jedenfalls schon einmal geglückt. Gegen das an Nummer 3 gesetzte rumänisch-argentinische Paar Cornea/Rodriguez Taverna konnte man sich überraschend im entscheidenden Match Tiebreak durchsetzen. Somit lebt die Chance für Neumayer, im Vorjahr ja Einzelfinalist, seinen Geburtstag am 6.September einmal mehr in der Gartenstadt Tulln zu feiern. Vielleicht ja diesmal mit einem Doppelfinale am Samstag …
Gefeiert haben jedenfalls die 32 Teilnehmerinnen und Teilnehmer an der, bei den NÖ Open powered by EVN bereits traditionellen One-Shot-Challenge präsentiert vom SPORTLAND Niederösterreich. Und zwar den Tennissport im Allgemeinen und eine ganz besonderes Turnierformat im Speziellen. Gespielt wurde dieser Bewerb, bei dem pro Partie immer nur auf einen einzigen Punkt ging, im K.O.-System. Durchgesetzt hat sich dann im Finale Mario Weber vom Kremser Tennisklub gegen Hans Kunst vom UTC Krems-Süd. Als Preis nahm der frischgebackene Champion zwei VIP-Tickets für das ATP-Finale am Sonntag mit.