Heißer Samstag für Joel Schwärzler

Foto: NÖ Open/Manfred Binder

Österreichs erst 19-jähriger Jungstar bestreitet im ersten Samstagsspiel der NÖ Open powered by EVN sein Einzelfinale gegen den Argentinier Marco Trungelliti und macht mit dem Doppelfinale an der Seite von Neil Oberleitner Sperrstunde.

Kurz nach dem Freitagsauftakt mit einem 6:7,6:4 und 6:2 von Joel Schwärzler über Indiens Sumit Nagal (Details dazu in der ersten Presseinformation des Tages) wurde auch der Gegner des Vorarlbergers fixiert. Und dieser heißt Marco Trungelliti, ist 35 und in Tulln als Nummer 4 gesetzt. Dem aktuell 183. der Weltrangliste gelang es, dem über die Turnierwoche in Einzel und auch Doppel so groß aufspielenden Sandro Kopp in Satz 1 noch eine 5:2-Führung samt Satzball abzujagen. Sein Rezept: das anfangs noch fehleranfällige Drallwechselspiel Rally für Rally zu stabilisieren und dem großen Kampfgeist aus Tirol sukzessive den Reißzahn zu ziehen. Trotzdem fightete sich der 25-jährige Kopp ins Tiebreak, wo er sich aber speziell der Servicekonstanz des argentinischen Routiniers beugen musst. In Satz zwei spielte dieser dann groß auf und ließ dem österreichischen Publikumsliebling mit 6:1 keine Chance mehr.

Dem Duell mit Youngster Schwärzler sah der Turnierveteran Trungelliti nach seinem Semifinalerfolg mit Vorfreude entgegen: „Ich habe Joels Ergebnisse in den letzten Monaten genau verfolgt und gesehen, wie gut er sich entwickelt hat. Unsere Spielweisen sind ziemlich unterschiedlich und wir werden sehen, wer von uns dem Druck besser standhält. Denke, es wird spannend!“

Das letzte Semifinalticket löste im Einzel nach den Herren Schwärzler, Trungelliti und Santiago Rodriguez Taverna der Tscheche Andrew Paulson mit seinem überraschend glatten 6:2, 6:3 über die Nummer 2 von Tulln, Francesco Maestrelli (ITA). Rodriguez Taverna und Paulson bestreiten am Samstag nicht vor 14:00 Uhr das zweite Halbfinale am Center Court.

Dem am TC Tulln wieder höchst unterhaltsamen Spitzentennis mit rot-weiß-roten Akteuren war aber nach der Single-Semifinalsitzverteilung noch längst nicht genug, ging es im Doppel doch auf Center Court wie auf Platz 1 um den Finaleinzug. Am Hauptplatz legten der ungebrochen fitte Einzelhalbfinalist Joel Schwärzler mit seinem kongenialen Partner Neil Oberleitner mit einem rasant vorgetragenen 7:5, 6:7, 10:6 gegen das kroatisch-deutsche Scheißmirgarnix-Paar aus Luka Mikrut und Marco Topo vor und zeigte sich dabei besonders in Sachen Service-Effizienz überlegen. Für Alex Peya, Coach von Neil Oberleitner und einst selbst Nummer 3 der Doppelweltrangliste, ist der Erfolg des Austro Gespanns kein Zufall: „Erstens sieht man ihnen echte Spielfreude und den Willen, sich gegenseitig zu unterstützen an. Zweitens servieren sie beide sehr gut und können auch beim Return auf ihre individuellen Stärken vertrauen und drittens ist es meist ein Vorteil, ein Paar aus einem Links und einem Rechtshänder zu haben.“ Für Oberleitner geht es am Samstag im dritten Match am Center Court jedenfalls um seinen achten Challenger-Titel, für Joel Schwärzler um den ersten.

Auf Court 1 wiederum schnappten sich inzwischen der ebenfalls nimmermüde Sandro Kopp an der Seite des Vorjahreseinzelfinalisten Lukas Neumayer Satz 1 gegen das ukrainische Paar Vitaliy Sachko und Oleg Prihodko im Tiebreak. Im zweiten Durchgang war die Luft aber dann draußen bei den Österreichern, die lange Zeit speziell mit ihrer enormen Stärke von der Grundlinie punkten konnten. 6:3 für Sachko/Prihodko und auch kein echter Zugriff mehr für Kopp/Neumayer im finalen Match Tiebreak welches mit x:10 verloren ging. Somit bietet das Doppelfinale kein Derby in Rot-Weiß-Rot, sondern ein Länderspiel Österreich gegen Ukraine. Anpfiff ist nicht vor 15:30 Uhr am Center Court der NÖ Open powered by EVN in der Gartenstadt Tulln. 

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