Youngsters, bitte warten!

Foto: Manfred Binder/NÖ Open

Auch auf der ATP Challenger Tour finden Revolutionen nur selten statt! Schmerzhaft zu spüren bekamen dies am ersten Spieltag der NÖ Open powered by EVN gleich drei ÖTV-Talente bei ihren Erst- und diesfalls auch Letztauftritten in der Qualifikation für den Hauptbewerb des ATP100-Turniers im Herzen Niederösterreichs. Zwei „alte“ Bekannte hingegen bleiben weiter im Rennen.

Als ersten erwischte es den 19-jährigen Burgenländer Matthias Ujvary (ATP-Nr. 1023). Im Frühjahr, bei den Danube Upper Austria Open powered by SKE in Mauthausen, mit zwei Quali-Siegen und einer respektablen Leistung gegen Dominic Thiem einer der „Hingucker“, lieferte der Rechtshänder aus Güssing gegen die Nummer 1 der Qualifikation, Benjamin Hassan aus dem Libanon (28, ATP-Nr. 210), zwar eine weitere Talentprobe, aber zwei kassierte Breaks und keine verwertete Breakchance ergaben nach 1:11 Stunden ein 4:6, 4:6.

Praktisch gleich lang stand der 18-jährige Wiener Paul Werren (ATP-Nr.1679) auf dem Platz, verlor aber gegen den gut 1300 Ränge besser platzierten und auch erst 20-jährigen Polen Maks Kasnikowski trotz auffällig hoher Laufbereitschaft deutlich mit 1:6, 3:6.

Der ebenfalls 18-jährige und von ÖTV und Turnierleitung mit einer Wildcard ausgestattete Syl Gaxherri (ATP-Nr. 1768) aus dem burgenländischen Oberwart musste gegen die deutsche Nummer 406 der Welt, den 28-jährigen Daniel Masur, mit 2:6 und 1:6 ebenfalls eine deutliche Niederlage hinnehmen. Während der Österreicher keinen seiner vier Breakbälle nutzen konnte, verwertete sein routinierter Gegner immerhin vier von acht Chancen.

War es also an den beiden deutlich arrivierteren Qualifikanten in Rot-Weiß-Rot, den nächsten Schritt Richtung Hauptbewerb zu tun. Den Anfang machte David Pichler, 27 und aktuell ATP-Nr. 572 der Welt. Der Eisenstädter, der 2022 bereits bis auf Weltranglistenplatz 218 klettern konnte, besiegte in einem spektakulären Fight den 25-jährigen Russen Kirill Kivattsev (ATP-Nr. 504). Beim 7:6, 4:6, 6:3 gelang beiden Akteuren jeweils nur ein einziges Break. Pichler-Gegner im Quali Finale am Montag ist Gaxherri-Bezwinger Masur.

Seinen Sieg über den zehn Jahre jüngeren Italiener Tommaso Compagnucci (ATP-Nr. 532) lässt der mittlerweile 33-jährige Niederösterreicher Gerald Melzer, im November 2016 noch Nummer 68 der Welt und aktuell auf Rang 616 gelistet, durchaus als einen des erfahreneren Spielers gelten: „Zwar ist er über die Matchdauer durchaus immer stärker und mutiger geworden, trotzdem habe ich speziell in seinen Aufschlag-Games immer wieder Chancen vorgefunden, diese aber halt zu selten nutzen können. Hätte ich das besser gemacht, wäre das Match vielleicht etwas deutlicher zu gewinnen gewesen.“ Die nächste Möglichkeit zur Optimierung bietet sich dem Deutsch-Wagramer in seinem Montagsmatch um den Einzug ins Hauptfeld gegen den 32-jährigen Slowenen Blaz Rola (ATP-Nr. 468), der den Ukrainer Oleg Prihodko mit 6:3, 6:2 abfertigen konnte. Die übrigen vier Finalpaarungen der Qualifikation entnehmen Sie bitte dem beigefügten Turnierraster.

Natürlich bereits fix im Main Draw und ebenfalls am Montag in Tulln im Einsatz ist der niederösterreichische Zweitgesetzte des Turniers, Jurij Rodionov (ATP-Nr. 100). Der 24-jährige Linkshänder trifft in der letzten Center-Court-Partie des Tages auf den Deutschen Elmar Ejupovic. Der 30-jährige Rechtshänder aus Wolfsburg steht aktuell auf Platz 293 der Weltrangliste und gegen Österreichs Nummer 3 durfte/musste er bislang noch nie auf den Match Court. Das Tullner Turnier soll übrigens speziell für Rodionov etwas Besonderes werden, könnte doch der heiß ersehnte Einzug unter die vielzitierten Top-100 gelingen. Voraussetzung dafür? Zunächst einmal ein Sieg über Herrn Ejupovic.

Die Nummer 1 der NÖ Open powered by EVN, der bereits angereiste Spanier Albert Ramos Vinolas, greift am Dienstag ins Geschehen ein. Nämlich gegen den Österreicher Filip Misolic – aber der hat bekanntlich bei seinem Challenger Debüt eben in Tulln, im Jahr 2021, mit seinem Erstrundensieg über Marco Cecchinato schon einmal einen Topgesetzten aus dem Turnier genommen …

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